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Du isst gesund, aber hast trotzdem ständig Hunger? Dann kennst Du den Sättigungsindex noch nicht. Hier erfährst Du, welche Lebensmittel wirklich satt machen – und wie Du Heißhunger vermeidest.

Kurz und knapp

  • Der Sättigungsindex (SI) zeigt, wie lange Dich ein Lebensmittel satt hält – unabhängig von den Kalorien.
  • Kartoffeln, Haferflocken und Fisch zählen zu den besten Sattmachern.
  • Fett-Zucker-Kombis wie Croissants oder Süßigkeiten sättigen kaum – trotz vieler Kalorien.
  • Wichtige Sättigungsfaktoren: Volumen, Eiweiß, Ballaststoffe, Wassergehalt und niedrige Kaloriendichte.
  • Wer nach dem SI isst, hat weniger Heißhunger, bleibt länger satt und nimmt leichter ab.

Warum Du trotz „gesunder“ Ernährung ständig Hunger hast

Du isst weniger, Du isst gesünder – aber irgendwie wirst Du trotzdem nicht richtig satt?

Du hast mittags etwas Leichtes gegessen – und greifst zwei Stunden später doch wieder zur Schokolade?

Dann liegt das Problem nicht unbedingt an Deiner Disziplin, sondern vielleicht einfach an der Wahl der Lebensmittel.

Nicht jede Kalorie macht gleich satt.

Der Appetit wird durch verschiedene Faktoren wie Hormone und persönliche Essgewohnheiten beeinflusst und steuert somit maßgeblich das Sättigungsgefühl.

Und genau da kommt der Sättigungsindex ins Spiel.

Was ist der Sättigungsindex überhaupt?

Der Sättigungsindex – kurz SI – wurde 1995 von der Wissenschaftlerin Jennifer Blundell an der University of Sydney entwickelt.

In einem Experiment testeten sie und ihr Team die Sättigungswirkung von 38 verschiedenen Nahrungsmitteln – immer im Vergleich zu Weißbrot, das einen Vergleichswert von 100 erhielt.

Die Idee: Je höher der SI eines Lebensmittels, desto länger hält es Dich satt – unabhängig von den Kalorien.

Zur Studie: A Satiety Index of Common Foods

Beispiel gefällig?

Eine Portion gekochte Kartoffeln hatte in der Studie einen SI von 323 – sie sättigte also mehr als dreimal so stark wie Weißbrot.

Croissants hingegen lagen bei nur 47.

Sättigungsfaktoren

Obst und Gemüse mit niedriger Kaloriendichte.

Die Sättigungsfaktoren sind die Eigenschaften von Lebensmitteln, die den Sättigungsindex maßgeblich beeinflussen.

Sie bestimmen, wie lange Du nach einer Mahlzeit satt bleibst und wie schnell Du wieder Hunger verspürst.

Hier sind die wichtigsten Sättigungsfaktoren im Überblick:

  1. Kaloriendichte: Lebensmittel mit niedriger Kaloriendichte, wie Gemüse und Obst, sättigen mehr, weil sie den Magen füllen, ohne viele Kalorien zu liefern. Ein Beispiel sind Gurken, die viel Wasser enthalten und kaum Kalorien haben.
  2. Ballaststoffgehalt: Ballaststoffe verlangsamen die Verdauung und sorgen für ein länger anhaltendes Sättigungsgefühl. Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und Gemüse sind reich an Ballaststoffen und daher ideale Sattmacher.
  3. Glykämischer Index: Lebensmittel mit einem niedrigen glykämischen Index, wie Haferflocken und Linsen, lassen den Blutzuckerspiegel langsamer ansteigen und sorgen für eine gleichmäßigere Energiezufuhr. Das hilft, Heißhungerattacken zu vermeiden.
  4. Wassergehalt: Lebensmittel mit hohem Wassergehalt, wie Melonen und Tomaten, haben eine geringe Energiedichte und füllen den Magen, was das Sättigungsgefühl verstärkt.
  5. Eiweißgehalt: Eiweißreiche Lebensmittel, wie Fisch, Fleisch und Eier, haben einen hohen Sättigungseffekt. Eiweiß ist der Makronährstoff, der am längsten sättigt und daher in keiner Mahlzeit fehlen sollte.

Diese Faktoren spielen eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, eine gesunde Ernährung zu planen und den Sättigungsindex zu nutzen, um Heißhunger zu reduzieren und das Abnehmen zu unterstützen.

Indem Du Lebensmittel auswählst, die reich an Ballaststoffen, Eiweiß und Wasser sind und eine niedrige Kaloriendichte sowie einen niedrigen glykämischen Index haben, kannst Du Dein Sättigungsgefühl optimieren und Deine Ernährungsziele leichter erreichen.

Warum der Sättigungsindex beim Abnehmen so wertvoll ist

Wenn Du weißt, welche Lebensmittel lange satt machen, wird es plötzlich viel leichter:

  • Du brauchst weniger Snacks
  • Du hältst längere Essenspausen durch
  • Dein Blutzuckerspiegel bleibt stabil
  • Und Du gerätst nicht ständig in die nächste Hungerattacke

Gerade beim Abnehmen ist das Gold wert.

Der Einfluss des Sättigungsindex auf das Abnehmen und die Reduzierung von Heißhunger ist entscheidend, da er hilft, das Sättigungsgefühl zu verlängern und Heißhungerattacken zu vermeiden.

Denn wenn Du ständig mit Hunger kämpfst, wirst Du früher oder später einknicken – egal, wie motiviert Du bist.

Der Sättigungsindex hilft Dir, klüger statt weniger zu essen.

Lebensmittel mit besonders hohem oder niedrigem Sättigungsindex

Kartoffeln, ein Nahrungsmittel mit hohem Sättigungsindex.

Hier eine Auswahl aus der Original-Liste von Jennifer Blundell:

Lebensmittel
Sättigungsindex (SI)
Gekochte Kartoffeln
323
Haferflocken
209
Fisch (gegrillt)
225
Linsen
133
Bananen
118
Weißbrot (Referenz)
100
Croissant
47
Kuchen (mit Zucker/Fett)
65
Pommes frites
116
Süßigkeiten (z. B. Jelly Beans)
118
Wichtig: Es zählt nicht nur der SI – sondern auch, wie Du das Lebensmittel zubereitest.

Der Verzehr dieser Lebensmittel beeinflusst das Sättigungsgefühl unterschiedlich stark.

Kartoffeln als Püree oder Pommes verlieren deutlich an Sättigungseffekt, weil Fett & Zucker hinzukommen und das Volumen sinkt.

Warum Kalorien nicht alles sind

Viele Menschen bewerten Essen nur nach Kalorien – aber das greift zu kurz.

100 Kalorien aus Haferflocken machen deutlich länger satt als 100 Kalorien aus Gummibärchen.

Der Grund liegt in den sogenannten Sättigungsfaktoren:

  • Volumen: Füllt den Magen und aktiviert Dehnungsrezeptoren
  • Ballaststoffe: Verlangsamen die Verdauung
  • Wassergehalt: Erhöht die Portion ohne mehr Kalorien
  • Eiweiß (Protein): Hat den höchsten Sättigungseffekt aller Makronährstoffe
  • Niedrige Kaloriendichte: Viele Gramm, wenig Kalorien

Die Bewertung der Sättigung von Lebensmitteln ist individuell unterschiedlich und hängt von vielen Faktoren wie Essgewohnheiten und Ernährungsweisen ab.

Diese Faktoren sorgen gemeinsam dafür, dass Dein Körper das Signal bekommt: Ich bin satt.

Wie Du den Sättigungsindex im Alltag für Dich nutzt

Haferflocken als Sättigendes Frühstück.

Das Ziel ist nicht, jede Mahlzeit mit einem Taschenrechner zu bewerten – sondern bessere Entscheidungen zu treffen.

Hier ein paar praktische Tipps, wie Du mit SI im Alltag arbeitest:

  • Starte den Tag mit Haferflocken statt Toast
  • Wähle Kartoffeln oder Linsen als Beilage – statt Weißbrot oder Pasta
  • Greife zu Obst statt zu leeren Snacks
  • Iss regelmäßig & bewusst – nicht zwischendurch aus Gewohnheit oder Frust
  • Trinke ausreichend Wasser – oft verwechseln wir Hunger mit Durst
  • Plane Deine Mahlzeiten in festgelegten Abständen – das hilft, das Sättigungsgefühl zu kontrollieren und Heißhungerattacken zu vermeiden

Und ganz ehrlich: Wenn Du das richtig machst, wirst Du merken, wie sich Dein Hungergefühl beruhigt, wie Du länger satt bleibst – und wie Heißhunger plötzlich gar nicht mehr so laut schreit.

Sättigungsindex im Vergleich: Diät vs. Alltagstauglich

Diät-Teller
Sättigungstauglicher Teller
2 Reiswaffeln + Light-Joghurt
Haferflocken mit Beeren & Skyr
Weißbrot mit Aufstrich
Kartoffeln mit Linsen & Gemüse
Proteinriegel
Fisch mit Vollkornreis und Brokkoli

Diese Gegenüberstellung zeigt ganz deutlich: Du musst nicht weniger essen – sondern anders essen.

Wenn Du Lebensmittel mit einem höheren Sättigungsindex wählst, brauchst Du keine Mini-Portionen oder ständiges Durchhalten.

Lebensmittel mit komplexen Kohlenhydraten, wie Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte, bieten eine längere Sättigung und eine gute Grundlage für eine ausgewogene Ernährung, während kurzkettige Kohlenhydrate, wie Zucker, kaum sättigen und oft in verarbeiteten Lebensmitteln vorhanden sind.

Dann bleibst Du von allein länger satt – ganz ohne das Gefühl von Verzicht.

Typische Denkfehler beim Thema Sättigung

Viele Menschen starten ihre Diät mit der Idee:

„Ich esse einfach weniger Kalorien, dann nehme ich ab.“

Das Problem?

Weniger essen bedeutet nicht automatisch, weniger Hunger zu haben.

Wenn Du Dich nur auf die Kalorienzahl eines Lebensmittels konzentrierst, übersiehst Du oft den entscheidenden Faktor: Wie sättigend ist dieses Essen wirklich?

Ein Croissant mag auf dem Papier gar nicht so extrem viele Kalorien haben – aber es liefert Dir kaum Sättigung.

Das liegt an seiner Kombination aus Fett und Zucker, dem geringen Volumen und der fehlenden Ballaststoffe.

Viele sogenannte “Light-Produkte” machen genau den gleichen Fehler: wenig Kalorien, aber auch wenig Sättigungseffekt.

Und genau das sorgt dafür, dass Du bald wieder zu Snacks greifst – und im schlimmsten Fall sogar mehr Kalorien zu Dir nimmst als ohne Light-Variante.

Jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf den Sättigungsindex, maßgeblich beeinflusst durch persönliche Vorlieben und physiologische Unterschiede.

Fazit: Nicht die Kalorien allein entscheiden – sondern der Sättigungsindex und die Qualität der Nahrungsmittel.

Emotionale Sättigung vs. körperliche Sättigung

Eis für emotionale aber nicht körperliche Sättigung.

Wenn wir über Sättigung sprechen, denken viele nur an den Magen.

Aber echte Sättigung findet auch im Kopf statt.

Vielleicht kennst Du das: Du bist eigentlich satt – und trotzdem greifst Du abends zur Schokolade.

Nicht, weil Dein Körper noch Energie braucht, sondern weil Du müde, gestresst oder einfach durch den Tag ausgelaugt bist.

Emotionale Sättigung ist ein zentraler Punkt im Coaching.

Denn viele Menschen essen nicht aus Hunger, sondern wegen innerer Unruhe, Frust oder Langeweile.

Und das führt zu einem Dauer-Kreislauf aus Heißhunger, Hungerattacken und Schuldgefühlen.

Der Sättigungsindex hilft Dir, Deinen körperlichen Hunger besser zu regulieren.

Aber die emotionale Ebene braucht andere Antworten: mehr Achtsamkeit, mehr Struktur – und manchmal einfach jemanden, der Dir die richtigen Fragen stellt.

So erhöhst Du den Sättigungsindex Deiner Mahlzeiten – ganz ohne Aufwand

Sättigende Mahlzeit mit Fisch und somit hohem sättigungsindex.

Du musst Deine Ernährung nicht komplett umstellen, um länger satt zu bleiben.

Oft reichen ein paar kleine Anpassungen – und schon verändert sich viel.

Hier sind ein paar einfache Tricks, wie Du Deine Mahlzeiten sättigender machst:

  1. Kombiniere Eiweiß mit Ballaststoffen: Zum Beispiel Fisch oder Linsen mit Gemüse oder Haferflocken mit Obst
  2. Starte mit Volumen: Eine kleine Suppe oder ein bunter Salat vor dem Hauptgericht hilft, den Magen zu füllen
  3. Trinke vor dem Essen Wasser: Oft verwechseln wir Durst mit Hunger – ein Glas Wasser vor dem Essen hilft Dir, bewusster zu essen
  4. Setze auf kalorienarme, voluminöse Lebensmittel: Kartoffeln, Linsen, Gemüse, Obst. Komplexe Kohlenhydrate, wie sie in Kartoffeln vorkommen, werden langsamer verdaut und halten somit länger satt.
  5. Reduziere Zucker-Fett-Kombis: Besonders Snacks und Süßigkeiten sorgen oft für eine kurze Sättigung und dann ein schnelles Absinken des Blutzuckerspiegels

Diese Tipps basieren alle auf den Prinzipien, die auch in der ursprünglichen SI-Studie der Universität Sydney mit Jennifer Blundell und ihren Studenten untersucht wurden.

Es geht nicht um Verbote – sondern um clevere Entscheidungen.

Ein echter Fall aus dem Coaching: Wie Kartoffeln gegen Schokohunger helfen können

Ein Klient von mir hatte jahrelang versucht, mit weniger Essen abzunehmen – und ist immer wieder gescheitert.

Sein typischer Tag: kleines Frühstück, leichter Salat mittags, abends dann der Griff zu Süßigkeiten.

Im Coaching haben wir analysiert, woran es liegt, die Lösung war überraschend einfach:

Mehr Sattmacher – weniger Kontrolle.

Er hat angefangen, mittags Kartoffeln mit Gemüse und Fisch zu essen.

Und plötzlich war das Thema „abends nicht durchhalten“ kein Thema mehr.

Kein Heißhunger, kein schlechtes Gewissen – nur echte Sättigung.

Das Ergebnis dieser Ernährungsumstellung war beeindruckend: Er konnte seine Kalorienbilanz besser kontrollieren und nahm nachhaltig ab.

Der Unterschied?

Nicht die Kalorien.

Sondern der Sättigungsindex.

Wenn du mehr Erfolgsgeschichten aus unserem Coaching hören willst, dann schau hier vorbei.

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In meinem Coaching zeige ich Dir, wie Du Ernährung endlich einfach, effektiv und alltagstauglich machst.

Jan Bahmann berät seine Kunden zu ihrer Ernährung.

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FAQ - Sättigungsindex

Was ist der Sättigungsindex?

Der Sättigungsindex (SI) zeigt, wie stark Dich ein Lebensmittel im Vergleich zu Weißbrot (Referenzwert = 100) sättigt. Je höher der Wert, desto länger bleibst Du nach dem Essen satt – unabhängig von den Kalorien. Entwickelt wurde das Konzept 1995 an der University of Sydney.

Wie hoch ist der Sättigungsindex von Haferflocken?

Haferflocken haben in der Originalstudie einen Sättigungsindex von 209 – und zählen damit zu den Top-Sattmachern. Sie liefern komplexe Kohlenhydrate, Ballaststoffe und halten den Blutzuckerspiegel stabil. Perfekt für ein sättigendes Frühstück.

Wie ist der Sättigungsindex zu interpretieren?

Ein SI über 100 bedeutet: Das Lebensmittel sättigt besser als Weißbrot. Ein Wert unter 100 heißt: Es macht schneller wieder hungrig. Beispiel: Kartoffeln haben einen SI von 323 – sie halten also mehr als dreimal so lange satt wie Weißbrot. Entscheidend sind dabei Volumen, Ballaststoffe, Eiweiß und Wassergehalt.

Was ist eine gute Sättigung?

Gute Sättigung bedeutet, dass Du nach dem Essen für mehrere Stunden kein Hungergefühl verspürst, stabil in Deiner Energie bleibst und keine Heißhungerattacken bekommst. Sie entsteht durch eine ausgewogene Kombination aus Eiweiß, Ballaststoffen, Volumen, Wasser und einem langsamen Anstieg des Blutzuckers.