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Du willst abnehmen und fragst Dich, wo die ersten Pfunde verschwinden? Warum das Gesicht schlanker wird, der Bauch aber hartnäckig bleibt? In diesem Artikel erfährst Du, wie Dein Körper wirklich Fett abbaut – und was Du tun kannst, um sichtbar und nachhaltig Erfolge zu sehen.

Kurz und knapp

  • Du kannst nicht gezielt an einer Stelle Fett verlieren – Dein Körper entscheidet selbst, wo er zuerst abbaut.
  • Gene, Geschlecht und Hormone bestimmen, wo Du am schnellsten abnimmst – und wo das Fett besonders hartnäckig bleibt.
  • Krafttraining und eine konstante Ernährung sind der Schlüssel, um nachhaltig Fett zu verlieren und Deinen Körper zu formen.
  • Der Bauch ist oft zuletzt dran – aber das heißt nicht, dass Dein Training nichts bringt. Bleib dran!
  • Geduld, Alltagsbewegung und individuelle Betreuung machen am Ende den Unterschied zwischen Frust und Erfolg.

Kennst du das Gefühl?

Du startest voller Motivation in deine Abnehm-Journey, verfolgst eisern deinen Plan – und dann passiert etwas Frustrierendes: Dein Gesicht wird schmaler, deine Arme definierter, aber der Bauch?

Der bleibt hartnäckig, als hätte er sich vorgenommen, als Letzter zu gehen.

Als Gesundheitscoach erlebe ich diese Situation täglich.

Menschen kommen zu mir und fragen:

"Jan, warum nimmt mein Körper nicht dort ab, wo ich es will?"

Die Antwort darauf ist faszinierender – und komplexer – als die meisten denken.

Die biologische Realität: Dein Körper hat seinen eigenen Plan

Fett wurde abgebaut.

Hier die unbequeme Wahrheit: Du kannst nicht bestimmen, wo dein Körper zuerst Fett abbaut.

Das ist genetisch programmiert und folgt evolutionären Mustern, die sich über Jahrtausende entwickelt haben.

Wenn du ein Kaloriendefizit erzeugst – der einzige Weg für echte Fettverbrennung – greift dein Körper auf seine Energiereserven zurück.

Aber er tut das nicht willkürlich.

Er folgt einer biologischen Hierarchie, die von mehreren Faktoren bestimmt wird:

  1. Genetische Veranlagung: Deine DNA bestimmt zu 60-70%, wo Fett gespeichert und abgebaut wird
  2. Hormoneller Status: Östrogen, Testosteron, Cortisol und Insulin beeinflussen die Fettverteilung massiv
  3. Alter und Geschlecht: Mit den Jahren verändert sich die Hormonbalance und damit die Fettverteilung
  4. Stoffwechseltyp: Manche Menschen sind genetisch darauf programmiert, zuerst viszerales Fett zu verlieren, andere subkutanes

Ob Du zuerst am Oberkörper, im Gesicht, an den Beinen oder an den Oberschenkeln abnimmst, hängt von verschiedenen Faktoren ab:

Faktor
Einfluss auf den Fettabbau
Gene
Bestimmen, wo Dein Körper Fett bevorzugt speichert – und wo er es zuerst wieder abbaut.
Geschlecht
Männer: Bauch & Brust
Frauen: Po, Oberschenkel & Hüften
Hormonhaushalt
Hormone wie Östrogen oder Cortisol beeinflussen, welche Körperstellen betroffen sind.
Alter & Aktivität
Mit zunehmendem Alter verändert sich die Verteilung der Fettzellen – Bewegung hilft, positiv gegenzusteuern.
Kurz gesagt: Jeder Körper ist anders – und folgt seinem ganz eigenen Fahrplan, wenn es ums Abnehmen geht.

Das typische Abnehm-Muster: Was die Wissenschaft zeigt

Basierend auf hunderten von Studien und meiner Erfahrung mit über 2.000 Kunden zeigt sich meist folgendes Muster:

Phase 1 (Wochen 1-4):

  • Gesicht und Hals werden definierter
  • Oberarme und oberer Rücken straffen sich
  • Erste Veränderungen an Brust und Schultern

Phase 2 (Wochen 5-12):

  • Taille beginnt sich zu formen
  • Beine werden schlanker (besonders bei Frauen)
  • Po-Muskulatur wird sichtbarer

Phase 3 (Monat 3+):

  • Bauchfett beginnt zu schwinden
  • Untere Rückenpartie strafft sich
  • "Problemzonen" zeigen erste Veränderungen

Warum ist das so?

Evolutionär gesehen sind Fettdepots um die Körpermitte überlebenswichtig.

Dein Körper hält sie bis zuletzt fest – ein Schutzmechanismus, der uns vor Tausenden von Jahren das Leben rettete.

Das erklärt auch, warum Bauchfett oft so hartnäckig ist.

Mythos "Spot Reduction": Warum Bauchübungen nicht gleich flachen Bauch bedeuten

Lass mich mit einem der hartnäckigsten Fitness-Mythen aufräumen:

Gezielter Fettabbau funktioniert nicht. Punkt.

Du kannst 1.000 Crunches am Tag machen – dein Bauchfett wird dadurch nicht schneller verschwinden.

Was passiert stattdessen?

Du baust Muskeln unter der Fettschicht auf, die diese sogar voluminöser erscheinen lassen kann.

Mehr zu diesem Mythos der Hungerdiät und anderen Irrtümern erfährst du in meinem ausführlichen Artikel.

Die Wissenschaft ist hier eindeutig: Eine 2013 durchgeführte Studie mit 104 Probanden zeigte, dass gezieltes Bauchtraining zwar die Bauchmuskulatur stärkte, aber keinen signifikanten Einfluss auf das Bauchfett hatte.

Was wirklich funktioniert:

  • Ganzkörpertraining mit Fokus auf große Muskelgruppen (Cardio oder Krafttraining – was ist besser?)
  • Krafttraining zur Erhöhung des Grundumsatzes
  • Ausdauertraining zur akuten Kalorienverbrennung
  • Eine ausgewogene, kalorienreduzierte Ernährung

Die Psychologie des Abnehmens: Warum Geduld dein wichtigster Verbündeter ist

Hier wird es psychologisch interessant: Unsere Wahrnehmung ist verzerrt. Wir fixieren uns auf die Körperstellen, die uns am meisten stören, und übersehen dabei die positiven Veränderungen.

Ein Beispiel aus meiner Praxis: Sarah, 34, Mutter von zwei Kindern, kam zu mir mit dem Wunsch, ihr "Mama-Bäuchlein" loszuwerden. Nach 8 Wochen konsequentem Training und Ernährungsumstellung war sie frustriert: "Der Bauch ist immer noch da!" Solche emotionalen Herausforderungen thematisiere ich auch in meinem Selbsttest zu emotionalem Essen.

Tatsächlich hatte sie:

Ihr Bauch?

Hatte sich um 1,5 cm reduziert – für sie nicht sichtbar, weil sie nur darauf fokussiert war.

Die hormonelle Komponente: Warum Frauen und Männer unterschiedlich abnehmen

Bei Frauen:

  • Östrogen fördert Fetteinlagerung an Hüften, Po und Oberschenkeln
  • Diese Bereiche sind evolutionär als Energiereserve für Schwangerschaft und Stillzeit vorgesehen
  • Oft erste sichtbare Veränderungen an Armen, Gesicht und oberem Rücken
  • Bauch und untere Körperhälfte sind meist "hartnäckiger" (besonders relevant: Abnehmen in den Wechseljahren)

Bei Männern:

  • Testosteron begünstigt viszerale Fetteinlagerung (Bauchfett)
  • Erste Veränderungen oft im Gesicht und an Armen/Schultern
  • Bauchfett kann paradoxerweise länger bleiben, obwohl es gesundheitlich problematischer ist

Meine 5-Punkte-Strategie für nachhaltigen Fettabbau

Nach Jahren der Erfahrung habe ich eine Strategie entwickelt, die wirklich funktioniert:

  1. Das richtige Kaloriendefizit finden:
    Nicht zu aggressiv (nicht mehr als 500-750 kcal unter dem Grundumsatz), aber konsequent. Ein moderates Defizit von 300-500 kcal täglich führt zu 0,3-0,7 kg Gewichtsverlust pro Woche. Ermittle deinen individuellen Bedarf mit unserem Kalorienrechner.
  2. Krafttraining als Basis:
    Minimum: 3x pro Woche Ganzkörpertraining. Warum? Jedes Kilogramm Muskelmasse verbrennt etwa 13 kcal mehr pro Tag – 24/7.
  3. Protein als Gamechanger:
    1,6-2,2g pro kg Körpergewicht täglich. Protein hat den höchsten thermischen Effekt (20-30% der Kalorien werden für die Verdauung verbraucht) und erhält die Muskelmasse. Mehr zum Thema findest du in meinem Eiweiß-Diät Artikel.

  4. Schlaf optimieren:
    7-9 Stunden Qualitätsschlaf. Schlafmangel erhöht Cortisol und Ghrelin (Hungerhormon) und senkt Leptin (Sättigungshormon).
  5. Stress managen:
    Chronischer Stress führt zu erhöhten Cortisol-Spiegeln, was Fetteinlagerung besonders am Bauch fördert.

Red Flags: Diese 4 Fehler sabotieren deinen Erfolg

Fett wird im Bauch gespeichert.

Fehler #1: Zu drastische Kalorienreduktion

Unter 1200 kcal (Frauen) bzw. 1500 kcal (Männer) schaltet der Körper in den "Hungermodus" und reduziert den Grundumsatz um bis zu 20%.

Das führt unweigerlich zum Jojo-Effekt.

Fehler #2: Zu viel Cardio, zu wenig Kraft

Übermäßiges Ausdauertraining kann Muskelabbau fördern und den Stoffwechsel langfristig verlangsamen.

Fehler #3: Unrealistische Erwartungen

Gesunder Fettabbau: 0,5-1% des Körpergewichts pro Woche.

Alles darüber ist meist Wasser- und Muskelverlust.

Hole dir realistische Abnehmtipps für nachhaltigen Erfolg.

Fehler #4: Zu kurze Zeiträume

Echte Körperveränderungen brauchen 12-16 Wochen.

Wer nach 4 Wochen aufgibt, sieht nie das Ergebnis.

Motivation trotz "störrischer" Problemzonen

Frust, weil nicht an den gewünschten Stellen Gewicht verloren wurde.

Was machst du, wenn die Waage steht und die Lieblingsjeans immer noch kneift?

Mess nicht nur das Gewicht:

  • Körperumfänge (Bauchumfang ist oft aussagekräftiger als die Waage)
  • Körperfettanteil (mit DEXA-Scan oder InBody-Analyse)
  • Kraft und Ausdauer
  • Energielevel und Schlafqualität

Führe ein Erfolgs-Tagebuch:

Notiere täglich 3 positive Veränderungen, egal wie klein:

  • "Ich bin heute die Treppe hochgegangen, ohne außer Atem zu sein"
  • "Meine Haut sieht gesünder aus"
  • "Ich hatte mehr Energie für meine Kinder"

Die Individualität des Abnehmens: Warum One-Size-Fits-All nicht funktioniert

Nach über 10 Jahren als Coach weiß ich: Jeder Körper ist einzigartig.

Was bei deiner Freundin funktioniert, kann bei dir komplett anders verlaufen.

Faktoren, die ich bei jedem Klienten analysiere:

  • Genetische Marker (Stoffwechseltyp, Hormonrezeptoren)
  • Lebensstil und Stresslevel
  • Vorerkrankungen und Medikamente
  • Trainingserfahrung und Präferenzen
  • Psychologische Faktoren und Motivation

Deshalb entwickle ich für jeden Menschen einen individuellen Plan – keinen Standard-Ansatz.

Wann du professionelle Hilfe brauchst

Manchmal reicht Eigeninitiative nicht aus.

Hole dir Unterstützung, wenn:

  • Du seit 8+ Wochen in der gleichen Gewichtsklasse "feststeckst"
  • Du unter 1200 kcal isst und trotzdem nicht abnimmst (Stoffwechsel-Anpassung)
  • Du emotional eating oder Heißhungerattacken hast
  • Du unsicher bist, ob dein Ansatz gesund und nachhaltig ist

Als Coach sehe ich täglich, wie ein strukturierter, wissenschaftlich fundierter Ansatz Menschen zu ihrem Ziel führt – auch wenn der Weg länger dauert, als sie sich wünschten.

Sieh dir auch die Erfolgsgeschichten meiner Kunden an oder höre in meinen Podcast rein, wo ich regelmäßig über diese Themen spreche.

Vertraue dem Prozess, nicht der Ungeduld

Die wichtigste Erkenntnis: Dein Körper ist nicht dein Feind – er folgt nur anderen Regeln, als du sie dir wünschst.

Erfolgreicher Fettabbau ist eine Kombination aus Wissenschaft, Geduld und der richtigen Strategie.

Statt zu fragen "Warum nehme ich nicht dort ab, wo ich will?", frag lieber: "Was kann ich tun, um meinen Körper optimal zu unterstützen?"

Die Antwort liegt nicht in Crash-Diäten oder Wunder-Übungen, sondern in einem nachhaltigen Lifestyle, der Ernährung, Bewegung, Regeneration und mentale Gesundheit in Einklang bringt.

Denk daran:

Jeder Körper ist ein Kunstwerk in Arbeit.

Auch wenn die "Problemzone" als Letztes ihre Form verändert – sie wird es tun, wenn du am Ball bleibst.

Du möchtest endlich nachhaltig und wissenschaftlich fundiert abnehmen? Als erfahrener Gesundheitscoach begleite ich dich Schritt für Schritt zu deinem Ziel – mit einem individuellen Plan, der zu deinem Leben und deinem Körper passt.

Vereinbare hier deinen kostenlosen Beratungstermin und lass uns gemeinsam deinen Weg zum Wunschgewicht planen.

Jan Bahmann berät seine Kunden dabei, erfolgreich abzunehmen.
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FAQ - Wo nimmt man zuerst ab?

Was nimmt man beim Abnehmen als erstes ab?

Neben dem offensichtlichen Körperfett verlierst Du zu Beginn oft auch Wassergewicht – vor allem, wenn Du Deine Ernährung umstellst. Danach kommen meist sichtbare Veränderungen im Gesicht oder an den Armen. Der Bauch und die typischen Problemzonen brauchen dagegen etwas mehr Geduld – aber sie ziehen nach, wenn Du dranbleibst.

Wo verliert der Körper als erstes Fett?

In der Regel dort, wo es am leichtesten zugänglich ist. Das heißt: Gesicht, Arme oder Schultern sind meist zuerst dran. Der Körper entscheidet das allerdings selbst – abhängig von Deinen Genen, Hormonen und Deinem Geschlecht. Eine gezielte „Fettverbrennung“ an einem Wunschbereich? Leider ein Mythos.

In welcher Reihenfolge nimmt der Körper ab?

Zuerst purzeln die Pfunde an den Stellen, wo Dein Körper das Fett nicht so stark „festhält“. Das bedeutet: Erst Gesicht, Arme und Rücken, dann meist Brust, Beine, Po – und zuletzt Bauch, Hüften und Oberschenkel. Genau dort hält der Körper das Fett oft am hartnäckigsten – evolutionär gesehen sind das seine „Energiespeicher“.

Wo sieht man die Gewichtsabnahme zuerst?

Das hängt ganz von Deinem Körper ab – aber bei vielen Menschen zeigen sich die ersten Veränderungen im Gesicht, an den Armen oder am oberen Rücken. Warum? Weil das Fett dort oft lockerer sitzt und Dein Körper es schneller freigibt. Auch bei Frauen sieht man oft früh Veränderungen an den Brüsten, bei Männern am Gesicht oder an den Schultern.