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Palmöl steckt in vielen Fertigprodukten und ist oft mit Zucker, leeren Kalorien und Schadstoffen kombiniert. Es ist nicht grundsätzlich ungesund, doch für Deine Gesundheit und beim Abnehmen zählt das Gesamtpaket. Erfahre, wie Du Palmöl erkennst, clever ersetzt und bewusst einkaufst.

Kurz und knapp

  • Palmöl erkennen: Lies Zutatenlisten, um verstecktes Palmöl, Zucker und Zusatzstoffe zu entdecken.
  • Gesundheitsrisiken: Hochverarbeitete Produkte + Palmöl = mögliche Schadstoffe & leere Kalorien.
  • Bessere Alternativen: Verwende Rapsöl, Olivenöl, Obst, Nüsse oder selbstgemachte Snacks.
  • Umwelt & Nachhaltigkeit: Achte auf RSPO-Siegel, nachhaltige Produktion und Unternehmensverantwortung.
  • Eigenverantwortung: Frisch kochen, bewusst einkaufen und Produkte nach Nährstoffdichte auswählen.

Was ist Palmöl eigentlich?

Bevor wir ins Detail gehen, klären wir kurz, was Palmfett oder Palmöl überhaupt ist.

Dieses Öl wird aus dem Fruchtfleisch und den Kernen der Früchte der Ölpalme gewonnen.

Es ist eines der meistverwendeten Pflanzenöle weltweit.

Warum?

Weil seine Eigenschaften für die Lebensmittelindustrie extrem praktisch sind.

Es ist bei Zimmertemperatur fest und sorgt für eine cremige, streichzarte Konsistenz, zum Beispiel in Brotaufstrichen wie Nuss-Nougat-Creme.

Außerdem ist es sehr hitzestabil und günstig in der Produktion.

Deshalb findest Du Palmöl in Lebensmitteln, bei denen Du es kaum vermuten würdest: von der Tiefkühlpizza über Fertiggerichte, Margarine, Schokocreme bis hin zu Keksen und Müsli.

Doch die Verwendung geht weit darüber hinaus.

Auch in vielen Kosmetika, Waschmitteln und Kerzen steckt Palmkernöl.

Für uns relevant ist aber vor allem das Palmöl in Lebensmitteln.

Der Gesundheits-Check: Was steckt wirklich in Palmöl in Lebensmitteln?

Um eine faire Bewertung abzugeben, müssen wir uns die Zusammensetzung von Palmöl genauer ansehen.

Es besteht, wie andere Fette auch, aus verschiedenen Fettsäuren.

Die Zusammensetzung sieht ungefähr so aus:

  • Ca. 50 % gesättigten Fettsäuren: Hauptsächlich die Palmitinsäure.
  • Ca. 40 % einfach ungesättigten Fettsäuren: Ähnlich wie in Olivenöl.
  • Ca. 10 % mehrfach ungesättigten Fettsäuren.

Palmöl enthält also einen hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren, aber auch ungesättigte Fettsäuren.

Darüber hinaus enthält Palmöl Vitamin E, das als Antioxidans eine wichtige Rolle für die Gesundheit spielen kann.

Lange Zeit hieß es, gesättigte Fettsäuren seien pauschal schlecht für die Gesundheit.

Dieser Glaube ist heute differenzierter zu sehen.

Experten wissen, dass nicht das einzelne Fett das Problem ist, sondern das Gesamtpaket des Lebensmittels.

Das eigentliche Problem für Deine Abnehmreise ist meist die Kombination von Fett mit viel Zucker und leeren Kohlenhydraten in stark verarbeiteten Produkten.

Das größte Gesundheitsrisiko beim Palmöl sind aber potenziell schädliche Stoffe, die bei der Verarbeitung entstehen können.

Für die industrielle Nutzung muss das Öl raffiniert, also stark erhitzt werden, um es genießbar zu machen.

Bei diesen hohen Temperaturen können Schadstoffe wie 3-MCPD-Fettsäureester (3-MCPD), 2-MCPD und Glycidyl-Fettsäureester entstehen.

Diese Stoffe stehen in der Kritik, da sie vom Körper in potenziell krebserregendes Glycidol umgewandelt werden können.

Die gesundheitlichen Auswirkungen dieser Stoffe sind nicht zu unterschätzen, da sie als krebserregend und gesundheitsschädlich gelten.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) beobachtet diese Werte in Lebensmitteln seit Jahren kritisch.

Die Botschaft für Dich ist also: Das größte Problem ist nicht das Palmfett an sich, sondern dass es ein starker Indikator für hochverarbeitete Fertigprodukte ist.

Warum Palmöl nur ein Symptom ist, nicht das Problem

Gesunder Broccoli.

Wenn Du abnehmen möchtest, ist Dein wahrer “Feind” nicht ein einzelnes Öl, sondern das Gesamtpaket, in dem es steckt.

Palmöl findest Du selten in Brokkoli oder Hähnchenbrust, sondern in den Lebensmitteln, die Deinen Erfolg erschweren: Sie sind kalorienreich, nährstoffarm und oft voller Zucker und Zusatzstoffe.

Die Auswirkungen des regelmäßigen Konsums von palmölhaltigen Fertigprodukten können sich negativ auf Dein Gewicht und Deine Gesundheit auswirken.

Diese Produkte sind häufig so entwickelt, dass wir mehr davon essen wollen, als wir eigentlich bräuchten.

Sie sättigen schlecht und fördern Heißhunger.

Anstatt Dich also zu fragen: “Ist Palmöl ungesund?”, solltest Du eine viel wichtigere Frage stellen: “Bringt mich dieses Lebensmittel meinen Zielen näher?”

Die gute Nachricht ist: Sobald Du Deinen Fokus auf eine Ernährung aus frischen, unverarbeiteten Zutaten legst, verschwindet das “Palmöl-Problem” aus Deinem Alltag fast von allein.

Die Gründe für diese Empfehlung gründen vor allem auf der besseren Nährstoffdichte, der geringeren Kalorienmenge und dem Verzicht auf unnötige Zusatzstoffe.

Umweltauswirkungen von Palmöl: Was Du wissen solltest

Regenwald mit Urang Utan.

Palmöl ist nicht nur in Sachen Gesundheit ein viel diskutiertes Thema – auch die Umweltauswirkungen von Palmfett und Co. sind enorm.

Die Produktion von Palmöl, das in unzähligen Lebensmitteln, Kosmetikprodukten und sogar Waschmitteln steckt, hat gravierende Folgen für unsere Umwelt.

Ein zentrales Problem ist die massive Zerstörung von Regenwäldern, um Platz für riesige Palmölplantagen zu schaffen.

Für die Gewinnung von Palmöl werden große Flächen tropischer Wälder gerodet – Lebensraum für unzählige Tiere und Pflanzen geht unwiederbringlich verloren.

Besonders betroffen sind bedrohte Arten wie Orang-Utans, Tiger und Elefanten, deren Lebensraum durch den Anbau der Ölpalme schrumpft.

Die Abholzung trägt außerdem dazu bei, dass große Mengen CO2 freigesetzt werden, was den Klimawandel weiter anheizt.

Auch die Verarbeitung von Palmöl in der Industrie ist nicht unproblematisch.

Bei der Produktion und Raffination entstehen Schadstoffe wie 3-MCPD, die nicht nur die Gesundheit, sondern auch die Umwelt belasten können.

Hinzu kommt, dass für den Anbau oft Pestizide und Düngemittel eingesetzt werden, die Böden und Gewässer schädigen.

Doch es gibt auch Hoffnung: Immer mehr Unternehmen setzen auf nachhaltige Produktion und verwenden zertifiziertes Palmöl, etwa mit dem RSPO-Siegel.

Solche Produkte stammen aus Anbau, bei dem auf den Schutz von Regenwäldern, Artenvielfalt und faire Arbeitsbedingungen geachtet wird.

Als Verbraucher hast Du die Möglichkeit, mit Deinen Kaufentscheidungen ein Zeichen zu setzen.

Deine Strategie für bewusste Entscheidungen

Du hast die volle Kontrolle über das, was in Deinem Einkaufswagen landet.

Mit ein paar einfachen Tipps triffst Du bessere Entscheidungen für Dich und Deinen Körper.

Als Verbraucher hast Du die Möglichkeit, durch Deine Nachfrage nach nachhaltig produziertem Palmöl und bewusste Kaufentscheidungen aktiv Einfluss auf die Produktgestaltung und die Einhaltung ökologischer sowie sozialer Standards zu nehmen:

  1. Werde zum Zutaten-Detektiv: Gewöhne Dir an, die Zutatenliste zu lesen. Erkenne nicht nur Palmöl, sondern auch versteckten Zucker und lange Listen von Zusatzstoffen, die Du kaum aussprechen kannst. Je kürzer die Liste, desto besser.
  2. Koche frisch: Die einfachste Methode, die Kontrolle zu behalten, ist selbst zu kochen. So entscheidest Du selbst, welche Fette und Öle Du verwendest und wie die Mahlzeit zusammengesetzt ist.
  3. Wähle clevere Alternativen: Es gibt für fast alles eine bessere Option. Zum Kochen und Braten eignen sich Rapsöl oder Olivenöl hervorragend. Wenn Dich der süße Hunger packt, sind Obst, Nüsse oder ein selbstgemachter Snack die bessere Wahl als Industriekekse.

Dein Urteil als bewusster Esser

Thema
Beschreibung / Kernaussage
Palmöl-Einschätzung
Isoliert betrachtet ist Palmöl nicht per se gesundheitsschädlich, signalisiert aber ein hochverarbeitetes Produkt, das bei Gewichtsmanagement besser gemieden werden sollte.
Gesundheitsrisiken
Entstehen vor allem durch Schadstoffe bei der Raffination und Kombination mit Zucker und leeren Kalorien.
Bio-Palmöl
Nachhaltigere Alternative, da strengeren Kontrollen unterworfen und umweltverträglicher angebaut.
Nachhaltigkeitssiegel
RSPO & Co. schützen nicht immer zuverlässig vor sozialen und ökologischen Problemen.
Unternehmensverantwortung
Ruf von Marken wird zunehmend von Transparenz und nachhaltigem Umgang mit Palmöl beeinflusst.
Umwelt- & Sozialauswirkungen
Ölpalmen-Anbau kann Regenwald zerstören, Tiere bedrohen, Klima belasten und soziale Konflikte verursachen.
Coach-Botschaft
Nicht auf einen einzelnen Inhaltsstoff fixieren, sondern auf echte, nährstoffreiche, unverarbeitete Lebensmittel konzentrieren.
Praktischer Tipp
Vorrat prüfen: Produkte mit Palmöl identifizieren und durch frischere, bessere Alternativen ersetzen.
Unterstützung
Kostenloses Erstgespräch möglich, um gesunde Ernährung und Wohlfühlgewicht zu erreichen.

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Dann vereinbare hier einen Termin und ich helfe Dir dabei, Deine Ziele ohne Verzicht zu erreichen.

Jan Bahmann hilft Menschen beim Abnehmen und Gesundheitsgefahren, wie Bewegungsmangel und ungesunde Ernährung, einzudämmen.
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FAQ - Ist Palmöl ungesund?

Palmöl – warum ungesund?

Palmöl an sich ist nicht grundsätzlich ungesund. Problematisch wird es oft durch hochverarbeitete Lebensmittel, in denen Palmöl steckt, kombiniert mit Zucker, leeren Kalorien und Raffinationsschadstoffen (z. B. 3‑MCPD, Glycidyl-Fettsäureester). Diese Stoffe können gesundheitsschädlich sein.

Ist Palmöl dasselbe wie Palmfett?

Ja, Palmöl und Palmfett stammen von der gleichen Pflanze, der Ölpalme. Der Unterschied liegt meist in der Verarbeitung: Palmfett wird oft gehärtet, z. B. für feste Konsistenz in Backwaren oder Margarine, während Palmöl flüssiger ist und vielseitig eingesetzt wird.

Ist Palmöl gesünder als Sonnenblumenöl?

Nicht unbedingt. Palmöl enthält hohe Anteile gesättigter Fettsäuren (~50 %), während Sonnenblumenöl überwiegend ungesättigte Fettsäuren hat, die besser für Herz und Blutgefäße sind. Für die Gesundheit ist eher die Gesamtqualität der Mahlzeit entscheidend als das einzelne Öl.

Ist Palmfett ein gesundes Fett?

Palmfett ist nicht das „gesunde“ Fett. Es liefert Energie, enthält aber viele gesättigte Fettsäuren. Als Teil stark verarbeiteter Produkte kann es die Kalorienbilanz negativ beeinflussen. Besser: pflanzliche Öle wie Raps- oder Olivenöl verwenden und frische, unverarbeitete Lebensmittel bevorzugen.