Biotin – Das unterschätzte Vitamin für Deine Haut, Haare und Nägel

Biotin – auch bekannt als Vitamin B7 – ist essenziell für gesunde Haut, Haare und Nägel. In diesem Beitrag erfährst Du, woran Du einen Mangel erkennst, wie Du ihn vermeidest und wann Nahrungsergänzung sinnvoll ist.

INHALTSVERZEICHNIS:

Kurz und knapp:

  • Biotin ist auch bekannt als Vitamin B7 oder Vitamin H – und gehört zur B-Gruppe.
  • Es unterstützt den Stoffwechsel, das Zellwachstum und den Erhalt von Haut, Haaren und Nägeln.
  • Ein Biotinmangel kann zu Haarausfall, brüchigen Nägeln und trockener Haut führen.
  • Gute Biotin-Lieferanten: Eier, Haferflocken, Nüsse, Sojabohnen, Leber.
  • Biotin-Präparate können helfen – aber bitte erst bei bestätigtem Mangel.
  • Folsäure, Biotin, Vitamin D und B-Vitamine gehören zu den wichtigsten Mikronährstoffen für Deine Energie, Zellgesundheit und den Erhalt von Haut, Haaren und Nerven.

Was ist Biotin – und warum ist es so wichtig für Deinen Körper?

Biotin gehört zur B-Vitamin-Gruppe und ist an zahlreichen Prozessen beteiligt: Es spielt eine zentrale Rolle im Kohlenhydratstoffwechsel, beim Abbau von Fettsäuren und bei der Verarbeitung von Aminosäuren – also den Bausteinen Deiner Muskeln. Außerdem unterstützt es das Zellwachstum und wirkt als Coenzym bei der Energiegewinnung.

Woran erkennst Du einen Biotinmangel?

Hautprobleme durch Biotin Mangel.

Ein Biotinmangel ist selten – aber er kommt vor.

Und dann macht sich das meistens über die Haut, die Haare und die Nägel bemerkbar.

Typische Symptome bei Biotinmangel:

  • Haarausfall oder extrem dünnes Haar
  • Brüchige Nägel, die schnell einreißen
  • Trockene, schuppige Haut oder Ausschläge im Gesicht
  • Müdigkeit, Reizbarkeit, manchmal sogar leichte Depressionen
  • In schweren Fällen: Muskelschmerzen, Appetitlosigkeit, Hautentzündungen

Ein spezieller Fall ist der sogenannte Biotinidasemangel – eine genetische Störung, bei der der Körper Biotin nicht richtig verwerten kann.

Das tritt meist bei Säuglingen und Kindern auf und muss ärztlich behandelt werden.

Was kann einen Biotinmangel auslösen?

Biotinmangel entsteht meist durch äußere Faktoren – hier eine kleine Übersicht:

  • Einseitige Ernährung oder strenge Diäten
  • Übermäßiger Verzehr von rohem Eiklar – es enthält Avidin, das Biotin bindet und seine Aufnahme verhindert
  • Magen-Darm-Erkrankungen, die die Biotinaufnahme im Darm stören
  • Langfristige Einnahme von Medikamenten wie Antikonvulsiva (z. B. bei Epilepsie) oder bestimmten Antibiotika
  • Stillende Frauen, Schwangere oder Menschen mit erhöhtem Stoffwechselbedarf

Die besten Biotin-Lieferanten aus der Ernährung

Du musst nicht sofort zu Tabletten greifen – denn Biotin steckt in vielen ganz normalen Lebensmitteln.

Hier eine Auswahl, mit der Du Deinen Tagesbedarf auf natürliche Weise decken kannst:

Lebensmittel
Biotin-Gehalt (µg/100 g)
Leber (Rind, Kalb)
100–200
Eigelb
ca. 50
Haferflocken
20
Sojabohnen
60
Nüsse (v. a. Erdnüsse)
35–40
Sonnenblumenkerne
40
Milchprodukte
2–5
Pilze
10–15
Spinat
6
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt eine tägliche Biotinzufuhr von ca. 30–60 µg für Erwachsene – das lässt sich mit einer ausgewogenen Ernährung problemlos erreichen.

Biotin & Schönheit: Wie sinnvoll sind Biotinpräparate?

Schöne Haare stehen in Verbindung mit der Einnahme von Biotin.

Klar – wer „Biotin“ googelt, landet schnell bei Haar-Vitaminen, glänzenden Influencer-Bottles und hohen Versprechungen.

Aber wie viel davon ist wirklich sinnvoll?

Wenn bei Dir ein bestätigter Biotinmangel vorliegt, kann die Einnahme von Biotin-Tabletten oder Kapseln tatsächlich helfen.

Gerade bei Haarausfall, brüchigen Nägeln oder Hautproblemen kann Biotin als gezielte Unterstützung wirken – allerdings nicht über Nacht.

Es dauert meist mehrere Wochen, bis sich erste Effekte zeigen.

Wichtig: Bitte keine Biotin-Präparate „auf Verdacht“ einnehmen – zu hohe Mengen können Laborwerte verfälschen und unter Umständen sogar Probleme verursachen (z. B. bei Schilddrüsenuntersuchungen oder Herzerkrankungen).

Biotin für Frauen: Worauf solltest Du achten?

Gerade Frauen in bestimmten Lebensphasen haben einen erhöhten Bedarf an Biotin – zum Beispiel während der Schwangerschaft, in der Stillzeit oder bei hormonellen Schwankungen (Pille, Zyklus, Wechseljahre).

Auch emotionaler Stress, unregelmäßige Ernährung oder Appetitlosigkeit können den Biotinbedarf unbemerkt erhöhen.

Wenn Du also das Gefühl hast, dass Haare, Haut oder Nägel nicht mehr so gesund aussehen wie früher – schau Dir Deine Ernährung mal genauer an.

Biotin in der Schwangerschaft und Stillzeit: Das solltest Du wissen

Biotin Aufnahme ist während der Schwangerschaft wichtig.

Dein Körper arbeitet in der Schwangerschaft auf Hochtouren.

Das betrifft nicht nur Deinen Energiebedarf – sondern auch Deinen Vitaminhaushalt.

Studien zeigen, dass viele Schwangere über kurz oder lang in einen marginalen Biotinmangel rutschen, ohne es zu merken.

Der Grund: In dieser Zeit steigt die Biotinverwertung – und damit auch der Bedarf.

Besonders kritisch ist das für das Zellwachstum des Babys.

Auch in der Stillzeit benötigst Du mehr Biotin, um die Versorgung über die Muttermilch zu sichern.

Hier ist es wichtig, auf eine biotinreiche Ernährung zu achten: Eier, Haferflocken, Sojabohnen, Nüsse, Milchprodukte oder Leber sind gute Lieferanten.

Wenn Du unsicher bist, ob Deine Biotinzufuhr reicht, lass Deine Werte testen.

Sprich vorher mit Deinem Arzt über mögliche Nahrungsergänzungsmittel, bevor Du auf eigene Faust Tabletten einnimmst.

Kann man zu viel Biotin einnehmen?

Das Gerücht hält sich hartnäckig: "Biotin ist wasserlöslich – da kann nichts passieren."

Aber das stimmt nur bedingt.

Ja, überschüssiges Biotin wird in der Regel mit dem Urin ausgeschieden.

Doch zu viel des Guten kann trotzdem Nebenwirkungen haben – vor allem, wenn Du hoch dosierte Biotin-Präparate dauerhaft einnimmst.

Zum Beispiel kann es bei bestimmten Laboruntersuchungen (z. B. der Schilddrüse) zu falsch-negativen oder falsch-positiven Ergebnissen kommen.

Das kann die Diagnose von Krankheiten erschweren oder sogar verhindern.

Wenn Du eine Blutuntersuchung planst, setze hochdosiertes Biotin mindestens zwei Tage vorher ab – und informiere Dein Labor oder Deinen Arzt darüber.

In der Regel ist Biotin sehr gut verträglich, solange Du Dich an die empfohlenen Referenzwerte hältst.

Bei Unsicherheiten: Frag lieber einmal mehr nach.

Wichtig: Vor dem Test solltest Du mindestens 48 Stunden lang keine Nahrungsergänzungsmittel einnehmen – sonst kann das Ergebnis verfälscht werden.

Wie wird Biotin im Körper aufgenommen und verwertet?

Damit Biotin überhaupt wirken kann, muss Dein Körper es erst aufnehmen, aktivieren und verarbeiten:

Funktion / Prozess
Beschreibung
Ort der Aufnahme
Biotin wird hauptsächlich im Dünndarm aus der Nahrung aufgenommen.
Verwertung in der Leber
Die Leber ist zentral für die Verwertung und den Abbau überschüssigen Biotins.
Wichtiges Enzym: Biotinidase
Biotinidase trennt Biotin aus Eiweißverbindungen. Bei einem Biotinidasemangel kann der Körper Biotin nicht richtig nutzen.
Rolle als Coenzym
Biotin unterstützt als Coenzym viele Enzyme im Stoffwechsel, z. B. bei der Verarbeitung von Kohlenhydraten, Fettsäuren, Aminosäuren.
Wichtigkeit der Biotinaufnahme
Eine funktionierende Biotinaufnahme ist notwendig für Haut, Haare, Nägel und den gesamten Energiestoffwechsel.

Eine funktionierende Biotinaufnahme ist notwendig für Haut, Haare, Nägel und den gesamten Energiestoffwechsel.

Wie findest Du heraus, ob Dir Biotin fehlt?

Die sicherste Methode ist ein Bluttest, bei dem gezielt der Biotinstatus überprüft wird.

Das geht über den Hausarzt oder über spezialisierte Labore.

Was passiert bei dauerhaftem Biotinmangel?

Haarausfall durch dauerhaften Biotin Mangel.

Ein leichter Biotinmangel zeigt sich oft über Haut, Haare und Nägel.

Doch auf Dauer kann der Mangel ernste Folgen haben.

Hier eine kurze Übersicht, was passieren kann, wenn Deine Biotinzufuhr dauerhaft zu niedrig ist:

  • Störungen des Nervensystems: Konzentrationsschwäche, Kribbeln in Armen und Beinen
  • Chronische Hautprobleme: Ausschläge, Ekzeme, Schuppenbildung
  • Starker Haarausfall oder sogar kahlen Stellen
  • Muskelschwäche und Erschöpfung
  • Depressionen, Antriebslosigkeit

Gerade bei Stillenden, Kindern, Menschen mit Magen-Darm-Erkrankungen oder bei der Einnahme bestimmter Medikamente (z. B. Antikonvulsiva) steigt das Risiko.

Deshalb gilt: Biotinmangel rechtzeitig erkennen und behandeln – bevor sich tiefgreifende Störungen entwickeln.

Du willst wissen, ob Dein Körper optimal mit Biotin & Co. versorgt ist?

Dann lass uns gemeinsam hinschauen.

Vereinbare hier Dein kostenloses Beratungsgespräch – ich helfe Dir dabei, Deine Ernährung gezielt anzupassen, Symptome zu verstehen und langfristig in Deine Gesundheit zu investieren.

Jan Bahmann berät seine Kunden.

FAQ - Biotin

Für was ist Biotin gut?

Biotin – auch bekannt als Vitamin B7 oder Vitamin H – ist essenziell für viele Prozesse in Deinem Körper. Es hilft beim Abbau von Kohlenhydraten, Fettsäuren und Aminosäuren und unterstützt so Deinen Energiestoffwechsel. Gleichzeitig spielt Biotin eine wichtige Rolle beim Zellwachstum und beim Erhalt gesunder Haut, Haare und Nägel. Ohne genug Biotin kann Dein Körper viele seiner Aufgaben nicht reibungslos erledigen.

Ist es sinnvoll, Biotin einzunehmen?

Ob die Einnahme sinnvoll ist, hängt ganz von Deiner individuellen Situation ab. Wenn bei Dir ein Biotinmangel festgestellt wurde – etwa durch einen Bluttest – kann ein Nahrungsergänzungsmittel definitiv helfen, die Symptome zu lindern. Einfach „auf Verdacht“ Biotin zu nehmen, bringt dagegen wenig. Es ist besser, zuerst die Ursachen für Haarausfall oder brüchige Nägel zu klären, bevor Du zur Tablette greifst.

Was passiert, wenn ich jeden Tag Biotin nehme?

Wenn Du Biotin im Rahmen der empfohlenen Menge einnimmst, ist die tägliche Zufuhr in der Regel unbedenklich – denn überschüssiges Biotin wird über den Urin ausgeschieden. Nimmst Du jedoch hochdosierte Präparate ohne ärztliche Begleitung, kann es problematisch werden. Vor allem Blutuntersuchungen, etwa zur Schilddrüse oder fürs Herz, können durch hohe Biotinmengen verfälscht werden. Daher gilt auch hier: Lieber testen, dann gezielt handeln.

Wie zeigt sich ein Biotinmangel?

Ein Biotinmangel macht sich häufig an Haut, Haaren und Nägeln bemerkbar. Typische Symptome sind Haarausfall, dünnes oder glanzloses Haar, brüchige Nägel und trockene, schuppige Haut. Manche Menschen berichten auch von Müdigkeit, Stimmungstiefs oder Muskelschwäche. In schweren Fällen können neurologische Beschwerden oder Hautentzündungen dazukommen.

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